Die wilde Malerei des Expressionismus

Der Impressionismus hatte Ende des 19. Jahrhunderts dem vorherrschenden Naturalismus bereits eine neue Sicht- und Malweise entgegengesetzt. In den Folgejahren trieben Künstler wie Paul Gauguin, Vincent Van Gogh und Edvard Munch den Wandel mit ihren ganz eigenen Malstilen weiter voran, sodass der Weg für die expressionistische Bewegung geebnet wurde. Diese sollte radikal mit den Traditionen brechen.

Gefühle auf der Leinwand

Den Expressionisten ging es darum, ihre innersten Gefühle nach außen zu kehren und in kräftigen Farben auf die Leinwand zu bringen. Der impressionistische Ausdruck war ihnen zu oberflächlich und flüchtig.

Die Bilder sollten ihre Betrachter emotional ansprechen und bewegen. Freude, Trauer, Schmerz, Angst und Fröhlichkeit des Malers sollten aus den Gemälden sprechen. Die Wirklichkeit wurde abstrahiert und durch Gefühle neu konstruiert.

Der expressionistische Malstil

Die Expressionisten malten Großstadtszenen, aber auch Landschaftsbilder, sowie Menschen- und Tierdarstellungen. Ihre Malerei war plakativ und die Farbe wurde spontan in pastoser Weise auf die Leinwand gebracht. Große Formen dominierten das Bild. Die Farbpalette bestand aus kräftigen, intensiven Farbtönen.

Neben der Ölmalerei experimentierten die Künstler mit Tusche, Aquarell sowie Linol- und Holzschnitt. Viele ließen sich dabei von afrikanischen Holzschnitten inspirieren. Die expressive Malweise war revolutionär für ihre Zeit und traf beim Publikum eher auf Unverständnis und Ablehnung. Heute gehören die Werke des Expressionismus zu den Klassikern der Moderne.