Die Brücke-Maler und der Blaue Reiter

In Deutschland bildete sich der Expressionismus vor allem in zwei Gruppen ab, der Künstlergruppe Brücke in Dresden und dem Künstlerverein Der Blauer Reiter in München.

Die Künstlergruppe Brücke

Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmitt-Rottluff und Fritz Bleyl schlossen sich 1905 als Künstlergruppe zusammen. Keiner der Maler hatte eine akademische Ausbildung. Sie lehnten diese sogar ab. Kunst war für sie etwas Ungebundenes, Spontanes und musste frei von formalen Zwängen sein. Nur dann war sie in den Augen der Brücke-Maler authentisch.

Zentrales Thema der Gruppe war der Mensch in Beziehung zu seiner Umwelt. Als bevorzugtes Medium entdeckten sie den Holzschnitt, den sie auch für ihr Logo verwendeten. Die Werke der Maler sind unter anderem im Brücke-Museum in Berlin zu bewundern.

Der Blaue Reiter

Im Jahr 1911 gründeten die Maler Wassily Kandinsky und Franz Marc den Künstlerverein Der Blaue Reiter. Später stießen weitere Kreative wie Paul Klee und Franz Marc dazu. Sie sahen alle Kunstformen als gleichberechtigt an und arbeiteten mit Musikern, Tänzern und Bühnenbildnern zusammen.

Viele Gemälde Kandinskys und seiner Mitstreiter waren abstrakter als die Werke der Brücke-Maler. Die Blauen Reiter unterstrichen eine Eigenständigkeit der Bildkomposition unabhängig vom gemalten Objekt. Die Abstraktion in der Malerei schritt voran und legte den Grundstein für alle abstrakte Kunstformen, die noch folgen sollten.