Der Impressionismus – Malerei des Lichts
Der Impressionismus entwickelte sich als erste Stilphase der Moderne Ende des 19. Jahrhunderts in Frankreich und erlebte Anfang des 20. Jahrhunderts seine Blütezeit mit den Werken von Monet, Manet und Renoir. Zu den Vertretern des deutschen Impressionismus zählten Max Slevogt, Lovis Corinth und Max Liebermann. Doch worum ging es den Impressionisten?
Den Moment einfangen
Der Impressionismus war eine künstlerische Bewegung, die in ihrer Zeit als revolutionär galt. Hatte man bisher nur naturalistisch gemalt, also detailgetreu wiedergegeben, was man tatsächlich sah, sollte nun etwas anderes zählen, nämlich der Augenblick, die Impression. Der Maler fing mit seinem Pinsel den Moment ein, genau so wie er ihn empfand. Es ging um Gefühle und die subjektive Wahrnehmung, um zufällige Ausschnitte, nicht mehr um die reine Abbildung.
Impressionistische Malerei entfernte sich von formaler Struktur und versuchte vielmehr, mit Hilfe von Licht und Farben eine Stimmung einzufangen. Die Maler brachten kurze, flüchtige Pinselstriche auf die Leinwand, die aus der Ferne betrachtet miteinander verschmolzen und ein eindrucksvolles Gesamtbild ergaben. Deshalb braucht es im Museum immer eine gewisse Distanz zum impressionistischen Bild, wenn man dieses ganzheitlich wahrnehmen möchte.
Die Motive der Impressionisten
Da Farbe und Licht eine bedeutende Rolle für die Impressionisten spielten, wählten sie vor allem Motive aus der Natur, wie Landschaften, für ihre Malerei. Aber auch Eindrücke aus der Großstadt wurden festgehalten sowie Freizeitbeschäftigungen des gehobenen Bürgertums, wie Opernszenen, Rudergesellschaften oder Spaziergänge im Park. Historischen Sujets, die bis dato vorherrschten, begegneten die Impressionisten mit Ablehnung.
Auf der ganzen Welt bekannt sind Monets Seerosenbilder. Er malte im Alter nur noch Seerosen und fertigte eine Vielzahl an Gemälden mit demselben Motiv an, wobei die Lichtverhältnisse und die Stimmung immer variierten. Jedes Bild war eine Momentaufnahme seiner subjektiven Wahrnehmung. Monet prägte mit seinem Gemälde Impression, Sonnenaufgang von 1872 den Namen der neuen Kunstrichtung.
Malen unter freiem Himmel
Die Maler des Impressionismus zog es hinaus ins Freie. In hellen Farbtönen und mit schnellem, skizzenhaftem Pinselstrich fingen sie Eindrücke aus der Natur ein. Deshalb wird diese Malerei auch Pleinairmalerei genannt.
Durch neues Malwerkzeug und mobile Hilfsmittel konnten die Künstler ihr Atelier einfach mit nach draußen nehmen. Die Tubenfarben wurden erfunden und es standen gebrauchsfertige Leinwände und kompakte, einfach zu transportierende Staffeleien sowie mobile Malkästen zur Verfügung. So waren die logistischen Voraussetzungen dafür geschaffen, sich seine Motive im Freien zu suchen und sich niederzulassen, wo immer man den Moment einfangen wollte.
Frauen des Impressionismus
Bekannt sind vor allem die Maler des Impressionismus. Sie prägten die Kunstrichtung maßgeblich. Malerinnen hatten es Ende des 19. Jahrhunderts noch schwer, überhaupt wahrgenommen zu werden. Aber es gab sie. Zu den bedeutendsten Malerinnen der Epoche zählten Berthe Morisot, Mary Cassatt, Eva Gonzalès und Marie Bracquemont. Sie stellten gemeinsam mit Monet und Manet im Pariser Salon aus, wurden aber im Lauf der Kunstgeschichte vernachlässigt und unterschätzt. Ihre Motive reichten von Mutterschaft über Porträts von Familienmitgliedern bis zu Landschaften.